Kirtsch

Die Intervention an der Kirchenburg von Kirtsch umfasst zwei Arten von architektonischen Ansätzen Zum einen handelt es sich um die Konzentration auf die Erhaltung des bestehenden Erbes, indem der historische Wert des Ensembles von Nebengebäuden bewahrt und die architektonischen Qualitäten des Raums verbessert werden. Hierbei steht das Ziel im Vordergrund, ein Komfortniveau zu erreichen, das den zeitgenössischen Anforderungen entspricht, ohne den historischen Kern zu vernachlässigen. Zum anderen geht es um eine Installation mit eigener Autonomie: Ein Anbau bestehend aus einem Pavillon mit Holzstruktur und einer Außentreppe, die die Komposition des Gefüges vervollständigen, deren Typus sich jedoch vom organischen mittelalterlichen Baustil unterscheidet. Die Zielsetzung verfolgt somit zwei Effekte. Durch die Restaurierungsarbeiten soll die volumetrische Konfiguration intakt gehalten werden, während die Bauphasen durch differenzierte Betrachtung beleuchtet werden. Vor allem sollen die Bereiche, die von historischen Bestandteilen zeugen, präzise hervorgehoben und unter der Leitung eines professionellen Fachmanns anhand von architektonischen Vorgehensweisen gekennzeichnet werden.

Durch die bauliche Arbeit soll ein korrektes Vorgehen bei einem Eingriff in eine mittelalterlichen Stätte in Übereinstimmung mit dem zeitgenössischen Leitbild der Restaurierung präsentiert werden. So fungiert die vorgeschlagene Pavillonstruktur als Ergänzung zur Vervollständigung der Gesamtheit der Fassade, wobei ihre orthogonale Unterteilung die organischen Grundrisse der bestehenden Gebäude kontrastiert. Das starre Bild der Fassade zum Inneren der Festungsmauer wird durch zwei Baukörper mit fragmentarischer Ästhetik vervollständigt, die den Hauptbau umrahmen und sich durch ihre bauliche Expressivität und ihren temporären Charakter dessen strengen Eigenschaften gegenüberstellen.