Ausstellung in der Evangelischen Stadtpfarrkirche Hermannstadt in Zusammenarbeit mit dem Nationalmuseum Brukenthal
Das Projekt untersucht zwei historische Räume innerhalb der Evangelischen Stadtpfarrkirche Hermannstadt – die innere Empore und den Dachboden der Kathedrale. Dies geschieht durch eine Reihe kuratorischer Interventionen und Installationen, die in direkter Beziehung zum architektonischen Kontext und zu den Sammlungen des Nationalmuseums Brukenthal entwickelt wurden.
Im Bereich der Empore werden archäologische Steinfragmente durch Ergänzungen aus pigmentiertem, flexiblem Harz präsentiert. Diese Ergänzungen bilden eine visuelle Erweiterung, die das Fehlen des ursprünglichen Volumens markiert. Die Ausstellung wird durch eine digitale Installation unterstützt, bestehend aus interaktiven Bildschirmen und Projektionen, die durch Klang und Bewegung gesteuert werden, sowie durch einen kontinuierlichen Livestream mit Bildern aus dem Museum, der die physisch unzugänglichen Exponate in die Ausstellung integriert.
Im Dachboden liegt der Fokus auf architektonischer Dokumentation und schichtweiser Präsentation. Die hölzerne Dachstruktur dient selbst als Ausstellungsfläche, ergänzt durch hängende Tafeln, gezielte Beleuchtung und Arbeitsstationen. Die Installationen betonen hier die sichtbaren Spuren historischer Veränderungen und laden zu einer langsamen, aufmerksamen Beobachtung ein, die Material und Raum in den Mittelpunkt stellt.
Ein Großteil der Ausstellungselemente wird intern gefertigt – in einem Prozess, der Werkstatttechnik mit der Strenge archäologischer Forschung verbindet. Die beiden Räume fungieren parallel als lebendige Archive, in denen Objekt, Abwesenheit und Reinterpretation in einem zeitgenössischen Ausstellungskontext aufeinandertreffen.